Knapp einen Monat nach dem Wetterchaos von Assen hat die FIM dem Regelwerk ein Paar Zusätze beigefügt. Diese betreffen den Ausfall einzelner Sessions der Superbike- und Supersport 300-WM.

Demnach soll – wenn das Superpole-Rennen (normalerweise vor Lauf 2 am Sonntag) ausfällt – die Startaufstellung für Lauf 2 ebenfalls den Superpole-Ergebnissen entsprechen. So war man auch verfahren, als in Assen das Sprintrennen ausgefallen war. Auf dem TT-Circuit hatte es kurz vor dem Start zu Lauf 1 am Samstag zu schneien begonnen und so wurde das Rennen auf Sonntag verschoben, wodurch die Fans insgesamt nur zwei Läufe sahen.

Auch die Supersport 300 betrifft die neue Regelfestsetzung, denn auch bei der kleinsten WM-Klasse fiel eine entscheidende Session aus: Das Last Chance-Race, bei den die hinteren Startpositionen festgelegt werden. Zukünftig werden die Startplätze 31-36 aus den schnellsten Trainingszeiten ermittelt. 

Diese „neuen“ Regeln zeigen, dass seitens der Föderation mit der Einführung neuer Sessions (Sprint-Rennen, Last Chance Race) zwar ein guter Wille gezeigt und eine innovative Idee entwickelt wurde. Gleichzeitig jedoch entsteht der Eindruck, dass – wie das bei Regeln im Rennsport häufig der Fall ist – nicht weitreichend geplant wurde. Wie sonst ist es zu erklären, dass höhere Gewalten nicht berücksichtigt wurden?

Eine weitere Frage, die nicht geregelt wird, ist die Fan-Frage! In Assen galt das Ticket, das die Fans Samstag gekauft hatten, auch für Sonntag. Sicher gehören solche Entscheidungen in den Zuständigkeitsbereich der Rennstreckenbetreiber, doch auch hierbei könnten die FIM oder die Vermarktungsfirma Dorna Engagement und Courage zeigen. Einerseits will man eine fannahe Serie schaffen, die mit Paddock-Show, Pitwalks und dem Podium im Fahrerlager aufwartet. In Krisensituationen delegiert man jedoch die Verantwortung lieber an diejenigen, die wohl „den besseren Draht“ zu den Fans haben. Eine offizielle Pressemitteilung o.ä.? Fehlanzeige. Eine einheitliche Linie scheint hier zu fehlen.

 

Text: Dominik Lack

Foto: Dominik Lack

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