Für Sandro Cortese war das Rennwochenende von Imola das schwierigste seiner bisherigen Rookie-Saison in der Superbike-WM. Zum ersten Mal dieses Jahr ging der Berkheimer ohne WM-Punkte davon.
Die Leidensgeschichte des Wochenendes begann für Cortese mit einer Hand voll Stürze. Zweimal ging er im Training zu Boden, einmal schließlich im ersten Superbike-Lauf. „Drei Stürze an zwei Tagen sind mir lange nicht mehr passiert. Im Moment drehen wir uns ein bisschen im Kreis, was die Abstimmung des Motorrades betrifft. Es will uns einfach nicht gelingen, das Ding so hinzubekommen, dass es mir ein gutes Gefühl vermittelt. Das bereitet uns etwas Kopfzerbrechen.“, kommentierte Cortese den ersten Renntag.
„Imola ist hinsichtlich des Streckenlayouts allerdings ein eigenes Kapitel. Die Strecke ist wirklich «Old-School» und daher mit dem Superbike nochmals ein gutes Stück schwieriger, sowie teilweise auch gefährlich. Abgesehen davon tue ich mir an diesem Wochenende ungewohnt schwer. Dass wir bis jetzt noch kein gutes Setup gefunden haben, erschwert das Ganze natürlich deutlich.“, fügte er hinzu.
Wichtig wäre nach all den Stürzen ein solider Rennsonntag gewesen. Dieser begann für Cortese mit dem 13. Rang im Warm Up. Danach folgte das Sprintrennen unter schwierigen Bedingungen, da die Strecke teilweise noch feuchte Stellen aufwies. Cortese kam nicht wirklich ins Rennen und beendete den Lauf als 13. Hoffnungsvoll schaute der amtierende Supersport-Weltmeister nun auf den zweiten Lauf. Dieser wurde jedoch wegen starken Regens und stehendem Wasser auf der Fahrbahn nicht gestartet.
„Das Superpole-Race heute Vormittag war ein Spiegelbild des gesamten Wochenendes.“, erklärte Cortese, der somit punktelos aus dem Wochenende hervorgeht, denn im Superpole-Race werden keine WM-Zähler vergeben. „Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war, das zweite Rennen nicht zu starten. Es war zu viel Risiko, was die Fahrer auf sich nehmen hätten müssen. Natürlich ist es schade für die Fans, die den ganzen Tag hier ausgeharrt haben, und es tut uns allen auch sehr leid für sie. Doch die Sicherheit der Fahrer geht vor. Dieser Aspekt muss immer vorrangig betrachtet werden. Imola ist im Trockenen schon gefährlich und im Regen wäre es einfach unverantwortbar gewesen. Die Streckenverhältnisse waren einfach nicht sicher genug. Nach dem Wetterchaos in Assen und jetzt auch hier wird es hoffentlich in vier Wochen in Jerez besser sein, sodass dann alle wieder mit dem vollen Programm auf ihre Kosten kommen.“
Weiter geht es nach einer dreiwöchigen Pause im spanischen Jerez de la Frontera. Dort haben die meisten Superbike-WM-Piloten im Winter testen können und so gut wie alle können auf Erfahrung auf der Strecke zurückgreifen. Corteses Plan ist klar: „Für uns gilt es, aus all dem Negativen das Positive mitzunehmen und uns eben umso besser für Jerez vorbereiten. Nach einem erfolgreichen Test im Januar stehen die Vorzeichen dort ungleich besser als für die Strecke hier. Ich freue mich jedenfalls schon auf Jerez.“
Text: Dominik Lack
Foto: GRT Yamaha WSBK