Der erste Superbike-Lauf in Argentinien wird sicherlich in die Geschichte eingehen. Dabei war der dominante Sieg von Debütant Alvaro Bautista nicht von immenser Spannung gekennzeichnet. Der Skandal, wie es die TV-Sprecher kommentierten, fand abseits der Strecke statt. Es gab einen Fahrerstreik.

Die Aufregung begann vor dem Start. Neben Loris Baz, der wegen Prellungen in der Hand nicht antreten wollte, verweigerten sechs Fahrer ihre Teilnahme. Der Grund dafür waren die schlechten Gripverhältnisse auf dem Circuito Villicum bei San Juan. Die Strecke, die vor zwei Jahren in die Argentinische Wüste gebaut worden war, war abseits der Ideallinie sehr dreckig, was schon im Training für Unmut gesorgt hatte. Nicht am Start waren bei Lauf eins schließlich Sandro Cortese, Marco Melandri, Eugene Laverty, Ryuichi Kiyonari, Chaz Davies und Leon Camier. Dass trotz der Bedingungen Rennsport möglich war, zeigte sich aber bald.

Den besten Start hatte Jonathan Rea, der nach einem kurzen Kampf mit Michael van der Mark in Führung ging. Die Spitze konnte er aber nur bis zum Ende der ersten Runde behaupten, als Alvaro Bautista vorbei ging. Anschließend gab es eine vierköpfige Spitzengruppe aus Bautista, Rea, Van der Mark und Toprak Razgatlioglu. Zwar führte Bautista einige Runden lang, doch die Gruppe schob sich immer wieder zusammen. Auch Rea zeigte sich zwischenzeitlich beim Ducati-Mann.

Nach und nach wurden die Rundenzeiten schneller und so schien sich vorn die Spreu vom Weizen zu trennen. Der erste, der in der Spitzengruppe etwas nachließ, war Michael van der Mark, der an Boden verlor. Die Rundenzeiten des Top-Trios bewegten sich währenddessen in den mittleren 1:41ern, was ca. 2 Sekunden langsamer war als noch am Morgen im 3. freien Training. Hinter van der Mark schien dessen Teamkollege Alex Lowes einem einsamen Rennen entgegen zufahren, doch Leon Haslam machte sich gegen Ende beim Briten bemerkbar.

An der Spitze gab es bei noch zwölf zu fahrenden Runden einen Bruch, da Alvaro Bautista das Tempo mit schnellsten Rennrunden anzog und sich abrupt vom Weltmeister Rea absetzte. Nach wenigen Umläufen betrug der Vorsprung des Spaniers über zwei Sekunden. Rea konnte nicht nachlegen und verlor seinerseits gegenüber dem Dritten Razgatlioglu an Boden. 

Während vorn Bautista mit über drei Sekunden Vorsprung gewann, versuchte Razgatlioglu – wie im ersten Lauf von Magny-Cours – an Reas Werks-Kawasaki heranzuschwimmen. Der Weltmeister jedoch roch den Braten und behauptete seinen zweiten Platz bis ins Ziel. Razgatligoglu wurde Dritter gefolgt von Van der Mark, Lowes und Leon Haslam. Markus Reiterberger fuhr als Letzter allein um die für ihn neue Strecke. Am Ende wurde er vor dem zurückgefallenen Michael Ruben Rinaldi Elfter. 

Hier geht es zum Rennergebnis des ersten Laufes von Argentinien

 

Text: Dominik Lack

Foto: Ducati Media House

 

 

 

 

 

 

 

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