Ein Fahrer, der seit Jahren zum WorldSBK-Paddock gehört, wird in der Saison 2020 die WM-Bühne verlassen. Rob Hartog wechselt von der Supersport-WM in die britische Meisterschaft.

Der Holländer, der 2018 Supersport-Europameister wurde, geht für das Bike Devil Insurance Team in der British Supersport-Klasse an den Start. Besonders: Nach vielen Jahren auf Kawasaki wird Hartog nun auf einer MV Agusta starten. „Ich habe aus England ein gutes Angebot für die BSB erhalten und werde in der britischen Supersport-Klasse auf einer MV Agusta F3 675 fahren. Dies ist ein weiterer Schritt, aber ich denke nicht unbedingt ein Schritt nach unten.“, so der 27-Jährige.

„Wir haben jahrelang sehr hart mit unserem eigenen Team gearbeitet, um ganz nach oben zu kommen. Das zu erreichen, wovon wir immer geträumt haben, ist etwas Besonderes.“, erklärte Hartog rückblickend. 2019 wollte er mit seinem eigenen Team eigentlich in der Supersport-WM die volle Saison bestreiten, bekam jedoch schon beim Saisonauftakt in Australien einen Dämpfer. Nach einem Sturz konnte er verletzungsbedingt nicht am Rennen teilnehmen. In Thailand holte er zwar unter Schmerzen zwei WM-Zähler, doch es folgte eine durchwachsene Saison. Hartog wurde WM-21. 

„Die Verletzungen und insbesondere die Verletzung des Handgelenks haben uns in der ersten Saisonhälfte weiter verfolgt. Wenn etwas auf dieser Ebene nicht 100% korrekt ist, führt es sofort zu einem schlechteren Ergebnis. In jeder Session fuhr ich mit Schmerzmitteln und der Puls wurde aufgezeichnet. Rennen um Rennen wurden die Ergebnisse besser und nach der Sommerpause konnte ich wieder ohne allzu großen Aufwand fahren.“ Trotzdem lief es weiterhin nicht rund. „Es ist sehr schwierig, diese negative Spirale umzukehren. Wir haben weiter hart gearbeitet und es gab sicherlich Momente, in denen ich mein altes Niveau gezeigt habe, aber es hat einfach zu lange gedauert oder es gab andere Störungen. In Magny-Cours zum Beispiel lief es endlich wieder gut. Aber ein technisches Problem hat uns aus dem Rennen geworfen. In Argentinien und in der folgenden Woche war ich krank, was dafür sorgte, dass ich in Katar bei Temperaturen um die 40 Grad nicht optimal unterwegs war. “

Für Hartog endet nun eine besondere Zeit. Das Team Hartog ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen und stets konnte man im großen Teamzelt den familiären Zusammenhalt der Mannschaft beobachten. Dementsprechend lang ist Hartogs Liste der Danksagungen: „Wir haben 2011 mit unserem Team angefangen und haben einen besonderen und loyalen Club um uns herum aufgebaut. Wir hatten gute Jahre und weniger gute Jahre zusammen, aber vor allem haben wir viele tolle Erinnerungen und Erfolge. Ich bin allen dankbar, dass wir es so weit gebracht haben! Insbesondere für das vergangene Jahr danke ich Pjotr Groenenberg, Jan und Gerrie Visser, Rob Leek, meine Eltern, Gerard Kollis und Lucien & Evalien Krans. Dies gilt aber auch für die Menschen, die nicht direkt auf der Strecke sind, sondern ihren Beitrag im Hintergrund leisten. Weil sie auch Team Hartog sind! “

 

Text: Dominik Lack

Foto: Rob Hartog

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