Die Superbike-WM-Saison 2020 rückt immer näher. Morgen und übermorgen treffen die Fahrer noch ein letztes Mal vor dem Rennwochenende aufeinander. Ab nächstem Freitag wird es dann aber ernst! Wir von der Superbike-World-Redaktion stellen Euch heute einmal unsere persönlichen Top 3 im Kampf um die Superbike-Krone vor.

 

Sebastian

1. Jonathan Rea

Nach seinen 5-WM Titeln in Folge wäre es falsch, den Nordiren nicht in den engeren Favoritenkreis im Kampf um die WM-Krone zu nehmen. Rea fühlt sich sehr wohl in seinem Team, mit dem Motorrad und im Paddock der Superbike-WM, außerdem weiß er ein ganzes Werk hinter sich. Dies plus die 5-WM Titel im Rücken wird ihn auch in der Saison 2020 zu dem Fahrer machen, den es zu schlagen gilt. Reas größte Stärke ist zudem seine unheimliche Konstanz auch an den Tagen, wo es mal nicht so gut läuft. Hier wurde er in der vergangenen Saison schließlich „einfach“ Zweiter hinter Bautista, während dieser in der zweiten Saisonhälfte zu vielen Sturzfehlern neigte.

2. Toprak Razgatlioglu

Hinter Jonathan Rea ist es schwer, seinen engsten WM-Widersacher zu nennen, da kommen eine Reihe an Piloten in Frage. Wenn Toprak Razgatlioglu mit seinen 23-Jahren die Kombination aus seinem unglaublichen Talent fürs Motorrad fahren und die Bewahrung eines kühlen Kopfes im Rennen gelingt, dann sehe ich ihn als ärgsten Kämpfer um die WM-Krone. Der Türke fährt nun das erste Jahr in einem richtigen Werksteam und zeigte schon in der Pre-Season, dass die Umstellung von Kawasaki auf Yamaha ihm anscheinend weniger Kopfzerbrechen bereitet. Zudem hat er mit Kenan Sofuoglu und den Fördergeldern der Türkei ein gutes Management und finanzielles Backup hinter sich, worum er sich somit keine weiteren Gedanken machen braucht.

3. Alex Lowes

Der smarte Brite fuhr mit dem 3. Rang im letzten Jahr seine beste WM-Saison überhaupt und etablierte sich weiter vorne an der Spitze. Er schaffte es an seiner Konstanz zu arbeiten und lag im Ziel immer auf den Plätzen zwischen 3 und 7, wobei er aber im Jahr 2019 nicht einmal ganz oben auf dem Treppchen zu finden war. Jetzt ist er im Kawasaki Werksteam Teamkollege von Dauerbrenner Jonathan Rea und hat folglich auf dem Papier das beste und schnellste Motorrad unter sich. Es liegt nun an Lowes das Paket auf sich abzustimmen. Schafft er dieses und kann seine Konstanz auf die Plätze zwischen 1-3 projizieren, dann wird er ein heißer WM-Kandidat. In dieser Situation darf man außerdem gespannt sein, wie Jonathan Rea reagiert und ob die Beiden sich in der Box weiterhin so gut vertragen wie bislang nach außen hin gezeigt wird.

 

Dominik:

1. Scott Redding

Scott Redding bringt frischen Wind in die Superbike-WM! Auch wenn auch er nicht mehr der Jüngste ist, gibt er sich doch flippig und kann für die ein oder andere Schlagzeile sorgen. Das ist deshalb besonders schön, weil die Charaktere der Meisterschaft doch eher farblos erschienen. Gut, letztes Jahr hat Alvaro Bautista schon etwas Leben in die Top 5 gebracht, aber Redding ist da wohl noch eine andere Hausnummer. Er hat schon von vorn herein gesagt, dass er den Titel holen will. Eine klare Kampfansage an den Weltmeister Rea. Bisher hat Redding gehalten, was er versprochen hat. Wenn er die Lockerheit aus der Vorsaison beibehält, sehe ich ihn als Titelfavoriten, wenn auch knapp.

2. Jonathan Rea

So cool wie Jonathan Rea hat wohl noch niemand die Vorsaison bestritten. In Jerez ist der Weltmeister im Regen kaum rausgegangen, nutzte beim überraschenden Wetterumschwung aber die Gunst der Stunde und brannte mal eben die Bestzeit in den Asphalt. Es war verhältnismäßig ruhig um Rea, aber das liegt vor allem daran, dass alles so weit läuft! Jetzt versucht der Nordire in Australien noch, ein Paar Tage den Kopf frei zu kriegen und wird dann wieder der „Man to beat“ sein. Da besteht für mich kein Zweifel. So stark wie jetzt war er vielleicht noch nie, denn auch als Rea letztes Jahr von Bautista unter Druck gesetzt wurde, hat er doch fast immer auf dem Podium gestanden! So eine Stärke ist wahrlich weltmeisterlich und das macht ihn so überlegen.

3. Toprak Razgatlioglu

Toprak ist für mich die größte Überraschung der Vorsaison. Dass er ein schneller Fahrer ist, war ja klar, aber dass er sich so schnell auf die Yamaha R1 einschießt, hätte ich dann doch nicht gedacht. Wenn er sich genug im Zaum hat, sorgt er sicher für den ein oder anderen Sieg. Die Frage um den WM-Titel traue ich mich aber nicht mit seinem Namen zu beantworten, denn es bleibt abzuwarten, ob Toprak die mentale Stärke aufbringt. Klar ist der Titel sein großer Traum und so eine Ambition ist – sofern sie realistisch ist – wichtig, aber er hat noch nicht so viel Erfahrung an der absoluten Spitze. Dort haben nämlich so manche schon Fehler gemacht, die sie am Ende wichtige Punkte gekostet haben. Auf jeden Fall wird Toprak eine ernst zu nehmende Gefahr für die inoffizielle Nummer eins im Team Michael van der Mark.

 

Wer sind Eure Top 3 für 2020? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

 

Text: Sebastian und Dominik Lack

Foto: Dominik Lack

Eine Meinung zu “WSBK: Wer wird Weltmeister 2020?

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