Geduld ist eine Tugend, in der sich momentan auch die Motorradsport-Welt üben muss. Einer, der in diesem Jahr eigentlich ein ganz besonderes Abenteuer begonnen hatte, ist Markus Reiterberger. Der Deutsche wollte in der Asia Road Racing-Championship voll aufdrehen.

Für den 24-Jährigen begann die Saison mit einem Sieg in Sepang. Dann kam die Covid-19-Pandemie. Bisher wurden die Saisonstationen in Australien (Bend Motorsports Park), Japan (Suzuka) und China (Zhuhai International Circuit) auf unbestimmte Zeit verschoben. Verschoben wurden außerdem die 24-Stunden von LeMans. Die Fans von Markus Reiterberger müssen also noch etwas warten, bis ihr Idol wieder am Gas zieht. Derweil wird dem Obinger daheim nicht langweilig, wie er in einem Pressestatement verlauten lässt:

„Aktuell habe ich sehr viele Aufgaben und langweilig ist mir nicht. Nur leider hat nix davon etwas mit Racing zu tun.“, erklärt „Reiti“ und betont, dass es schade sei, dass die Rennen ausfallen. Gleichzeitig jedoch weist er auf die Wichtigkeit der Maßnahmen hin: „Man weiß nicht genau, wann es weiter geht und inwiefern es weiter geht, aber die Gesundheit aller geht natürlich vor, also bleibt uns nur weiter abzuwarten. Bis Juli bin ich als Rennfahrer erst einmal arbeitslos. Das sind mein Hauptjob und meine Leidenschaft, die nun erst einmal auf Eis liegen und das finde ich persönlich sehr, sehr schade. Es ist schon eine komische Zeit.“

In seiner Werkstatt hat Reiterberger momentan einiges zu tun (©Reiti Racing)

Wenn Markus Reiterberger momentan schon nicht auf der Rennstrecke fahren kann, ist er doch zumindest im Berufsverkehr auf zwei Rädern unterwegs: „Da ich momentan kein Auto habe, fahre ich mit meiner BMW S 1000 RR, die ich mir mit der BMW-Sportförderung und mit Hilfe meines langjährigen Sponsors Motorrad Holzleitner zugelegt habe, zur Werkstatt und wieder nach Hause. Mehr geht ja aktuell leider nicht, aber so behalte ich wenigstens das Gefühl für das Zweirad und es ist besser als Nix!“

Momentan verbringt Reiterberger viel Zeit in seiner Werkstatt und hat – wie er dankbar erklärt – viele Aufträge. „Es gibt durchaus Leute, die es schlechter getroffen hat als mich im Moment. Ich kann jetzt auf meine Mechanikerlehre aufbauen und auf das, was mir Waldi, mein Papa und meine Freunde beigebracht haben und die Mopeds wieder herrichten. Damit verdiene ich momentan, bis es mit dem Racing wieder los geht, meinen Unterhalt.“

Neben der Arbeit gilt es aber auch für den letzten Superstock 1000-Europameister und 3-fachen deutschen Meister, die Rennfahrerfitness zu behalten. „Ich versuche mich natürlich auch mit Training weiter fit zu halten. Das ist nur nicht ganz so einfach motiviert zu bleiben, wenn man kein genaues Ziel vor Augen hat. Bisher dachte ich ja, dass ich mich auf die Fortsetzung der Meisterschaft Ende Juni vorbereite, aber das wurde verschoben und einen neuen Termin gibt es nicht. Daher gehe ich nun mal von der Fortsetzung meiner Rennsport-Karriere Ende August aus und setze mir das als neues Ziel. Ich hoffe, dass wir alle gesund bleiben. Ich danke meinen Fans, Sponsoren und allen, die auch in dieser Zeit zu mir stehen, für ihre Treue und ich hoffe, dass wir uns alle ganz bald auf irgendeiner Rennstrecke dieser Welt wohlauf und guter Dinge wieder sehen!“

 

Text: Dominik Lack / Reiti Racing Presse

Foto: Reiti Racing

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