Marco Melandris Motorradrennkarriere ist doch noch nicht vorbei. Der Italiener gibt überraschend sein Comeback in der Superbike-WM.

„Die Situation war recht surreal“, erklärte Melandri. „Unter normalen Bedingungen hätte ich nie über ein Comeback nachgedacht.“ Eigentlich hatte er sich eigentlich auf sein erstes Jahr als MotoGP-Kommentator vorbereitet. Der 37-Jährige hatte sich nach einer erfolglosen Saison 2019 aus dem aktiven Rennsport zurückgezogen und sollte als DAZN-Experte agieren. Nun bekommt er im Barni-Ducati-Team noch eine Chance.

Melandri übernimmt den Platz auf der Ducati Panigale V4R von Leon Camier. Dieser hatte heute seine einvernehmliche Trennung mit Barni bekannt gegeben. Camier, dessen Schulter immer noch nicht auskuriert ist, konnte Teamchef Marc Barnabo keine sichere Perspektive für diese Saison bieten.

Während der Corona-Isolation hat Melandri viel Zeit mit der Familie verbracht und zuhause sowie auf dem Fahrrad intensiv trainiert. Auffällig dabei: Die Grundstimmung des Italieners besserte sich im Vergleich zur stressigen Saison 2019 zusehends. „Diese lange und ruhige Phase hat mich regeneriert und alle negativen Dinge sind verschwunden“, erklärte der ehemalige MotoGP-Star und fügte hinzu, dass er sich wieder fokussieren könne. 

In zwei Wochen beginnt die Saison in Jerez de la Frontera. „Es wird eine Meisterschaft mit nur sechs Rennen, alle in Europa, auf Strecken, die ich mag.“, fasst Melandri zusammen. Es wird also eine sehr intensive Zeit in der Superbike-WM 2020. Melandri bedankte sich vor allem bei seinen Landsmännern Marc Barnabó (Barni Teamchef), Claudio Domenciali, Gigi Dall’Igna und Paolo Ciabatti von Ducati.

„Nach allem, was passiert ist, brauchten wir einen erfahrenen Fahrer, der schon alle Strecken sowie die Reifen und die Meisterschaft kennt. Marco hat einen großen Enthusiasmus und das Verlangen gezeigt, wieder dabei zu sein. Dieser Ansatz hat uns überzeugt, dass wir mit ihm die richtige Wahl treffen. Sein Wert ist unumstritten und – wenn man die Tests wegnimmt – hat er nur ein Rennen weniger gefahren als die anderen Piloten.“, so Barnabó über das Melandri-Comeback. 

Text: Dominik Lack

Foto: Barni Racing Team (Matteo Cadavini)

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