Ein Fahrer, der bereits im Superbike-WM-Kosmos auf sich aufmerksam gemacht hat, ist Daniel Rubin. Der 22-Jährige war 2019 mit einer Supersport-Wildcard in Assen am Start.- Damals machte ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung. Er fiel in aussichtsreicher Position aus. Dieses Jahr steigt Rubin von der Supersport- auf eine Superbike-Yamaha in der IDM um. Wir begleiten den gebürtigen Lahrer (Baden Württemberg) bei seiner Saison.

Das erste Rennwochenende führte die IDM Superbike1000 nach Assen. Unter Corona-Auflagen (u. a. ohne Publikum) fand dort Lauf 1 der Saison statt. Daniel Rubin reiste mit relativ niedrigen Zielen an. Er selbst arbeitet im Motorrad-Laden  in Schwarnau und steht als Zweiradmechaniker oftmals bis spät in die Nacht in der Werkstatt. Dementsprechend schwierig war die Saisonvorbereitung. Das Ziel für Rubin: Punkte holen.

Am Freitag absolvierten die Superbikes drei freie Trainingssitzungen. Vorne dominierte Ex-MotoGP-Pilot Jonas Folger (Yamaha), der in seiner eigenen Liga unterwegs war. Der amtierende deutsche Meister Ilya Mikhalchik (BMW) war für die Konkurrenz auf Platz zwei ebenfalls ziemlich unerreichbar. Dahinter ging es aber enger zu. Daniel Rubin fand mit jeder Session besser ins Wochenende und legte eine Top 10-Pace an den Tag.

Sein Speed brachte dem Yamaha-Piloten am Samstag den 12. Startplatz ein.  „Mit dem Quali sind wir sehr zufrieden! Wir konnten uns im Q2 noch einmal steigern. Klar sind die Top 10 verdammt schnell, aber Platz 12 ist eine gute Ausgangslage. Es wird auf jeden Fall spannend!“, freute er sich.

Der Rennsonntag begann jedoch erstmal mit einer Verzögerung. Als die Superbikes im Grid standen, warteten sie vergeblich auf die Startampel. Ein technisches Problem bei der Ampelanlage sorgte dafür, dass das Rennen verspätet gestartet wurde. Zudem wurde die Renndistanz von 15 auf 13 Runden gekürzt. Gegen halb zwei jedoch startete das erste Superbike1000-Rennen 2020.

Holte seinen ersten Meisterschaftspunkt bei den Superbikes: Daniel Rubin (© Damon Teerink)

Vorne zog Jonas Folger davon, Ilya Mikhalchik folgte erwartungsgemäß. Daniel Rubin kam gut vom Start weg und machte einen Platz gut. Dann stürzten vor ihm Julian Puffe (Honda) und Bastien Mackels (Yamaha) und Rubin fand sich in den Top 10 wieder. Vor sich sah er Marc Moser, Erwan Nigon und Alessandro Polita, die um Platz 7 kämpften. Rubin nahm die drei ins Visier, ging dann jedoch über das Limit und crashte. 

„An der Dreiergruppe vor mir war ich direkt dran. Ich habe mich gut gefühlt und schon einen Angriff geplant, weil ich schneller war. Dann wollte ich aber zu viel und mir ist das Vorderrad eingeklappt. Das ist natürlich schade, weil es ein Top 10-Ergebnis gewesen wäre, aber das ist Rennsport.“, kommentierte er.

Besser wollte er es im zweiten Lauf machen. Durch die Reverse-Grid-Regelung ging Rubin von Platz 13 aus ins Rennen. Die Position hielt er auch, konnte diesmal jedoch das Tempo der Vorderleute nicht ganz mitgehen. „Ich hatte leider kein richtiges Vorderradgefühl und wurde noch von zwei Fahrern überholt“, erklärte er. Der Gruppe vor sich folgte er so gut es ging. Am Ende blieb ihm Platz 15. „Eigentlich hätte ich am Schluss noch einen Angriff geplant, aber mir ist leider in der letzten Runde das Schaltgestänge gebrochen. Ich bin dann im dritten Gang ins Ziel gefahren. Mit Platz 15 konnte ich einen Punkt retten.“

Weiter geht es für Daniel Rubin und die IDM Superbike1000 Anfang September auf dem Sachsenring. Als Meisterschaftsführender geht Jonas Folger aus dem ersten Rennwochenende hervor.

 

Text: Dominik Lack

Fotos: Damon Teerink (Racing Passion Photography)

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