Andrea Locatelli machte im ersten Supersport-Rennen von Estoril klar, dass er zurecht den Weltmeistertitel 2020 trägt, Der Bardhal Evan Bros. Yamaha-Pilot dominierte ein tumultiges Rennen.

Von der Pole Position aus ging Locatelli sofort in Führung, nachdem sich Lucas Mahias in Kurve eins verbremst hatte. Hinter dem Weltmeister reihten sich Raffaele de Rosa und Manuel Gonzalez ein. Die Führung behielt Locatelli aber nur kurz, denn auch er ging beim Anbremsen weit und musste de Rosas MV Agusta den Vortritt lassen. Noch in der nächsten Runde folgte allerdings der Konter und „Loka“ versuchte sich abzusetzen.

Indes kamen die Kawasakis immer besser in Fahrt. Erst fuhr Lucas Mahias auf Platz drei die schnellste Rennrunde, dann legte sein Teamkollege Philipp Öttl (P4) nach. Noch bevor die beiden „grünen“ so richig auftrumpfen konnten, erfuhr das Rennen eine jähe Unterbrechung. Peter Sebestyen war in der Zielkurve schwer gestürzt und die Rennleitung entschied, die Strecke zuerst wieder herzurichten. Ein Fahrer, der von den roten Flaggen profitieren konnte, war Danny Webb. Der Brite war zuvor gestürzt, konnte das Rennen aber wieder aufnehmen und somit auch am Restart teilnehmen. Dies konnte Karel Hanika nicht, der ebenfalls kurz davor gestürzt war.

Restart

Beim Neustart war erneut Andrea Locatelli am stärksten. Der Italiener ging in Führung. Dahinter versuchte ein überambitionierter Raffaele de Rosa, an Lucas Mahias vorbeizugehen. Dabei verlor der MV-Agusta-Mann die Kontrolle über sein Bike und beide stürzten. Daraufhin klaffte eine Lücke zwischen Locatelli und dem Zweitplatzierten Hannes Soomer. Philipp Öttl sah den Führenden davon ziehen, fasste sich ein Herzz und ging an Soomer vorbei in dem Versuch, die Lücke zu schließen.

Alle Anstrengungen Öttls schienen jedoch nicht zu funktionieren. Stattdessen bekam es der Deutsche zum Rennende hin wieder mit Hannes Soomer zu tun. Dieser kam bis auf zwei Zehntel heran, bekam aber keine Gelegenheit zu einer Attacke, denn Öttl verteidigte sich tapfer. Am Ende gewann Andrea Locatelli mit einem Vorsprung von 1,59 Sekunden vor Philipp Öttl und Hannes Soomer. Im Kampf um Platz vier setzte sich Isaac Vinales durch. Der Spanier lieferte sich einen spannenden Fight mit Steven Odendaal (P5) und Can Öncü (P6).

Patrick Hobelsberger konnte von den vielen Ausfällen profitieren. Der zweite Deutsche im Feld sah die Zielflagge als 18.

 

Text: Dominik Lack

Foto: Bardhal Evan Bros

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