Die Supersport-WM soll vielfältiger werden. Ein neues Konzept der seriennahen „mittleren“ Klasse steht in den Startlöchern. Als Vorbild dient das Konzept der Supersport 300-WM, bei der Maschinen mit unterschiedlichen Hubraumkonzepten gegeneinander antreten. Das ist zwar auch jetzt schon der Fall, aber ganz auf der höhe der Zeit ist man mit dem bestehenden Reglement nicht.

Bisher gilt für die Supersport-WM, dass Motorräder mit einem Hubraum von 600ccm, 675ccm und 750ccm gegeneinander antreten dürfen. Mittlerweile jedoch hat sich der Motorradmarkt gewandelt. Ducati hat einen 959ccm-Zweizylinder-Supersportler im Köcher und auch Triumph orientiert sich mit seinem 765ccm-Motor um. Diese Maschinen sollen mit dem neuen Reglement im Starterfeld erlaubt sein. Einen Mehrwert verspricht man sich für die Teams, Hersteller und schließlich auch für Unterhaltung, die die Serie bietet.

„Aufgrund der aktuellen Marktsituation ist es unbedingt erforderlich, die FIM-Regeln zu aktualisieren, um das gleiche Interesse und die Fairness für alle Teams und Fahrer aufrechtzuerhalten.“, kommentierte Franck Vayssié, Direktor der FIM Circuit Racing Commission. Momentan dominiert vor allem Yamaha das Geschehen in der Supersport-WM, die Kawasakis aus dem Puccetti-Team sind noch auf einem relativ alten Stand.

BSB testet die Regeländerungen

Als Testballon der Regelerweiterung werden die British Superbikes fungieren, wie heute deren Vermarktungsfirma MSVR offiziell bekannt gab. Dort werden 2021 die Triumph und zur Saisonmitte auch die neue Ducati am Start stehen.

„Die Supersport-Klasse ist für die internationalen und nationalen Rennstrukturen von enormer Bedeutung.“, erklärt Stuart Higgs, MSVR-Geschäftsführer. „Früher waren mehrere Hersteller und Maschinenkonfigurationen zugelassen, aber dies hat sich angesichts der Veränderungen auf dem Markt verringert. Das Zurücksetzen und Neudefinieren der Kategorie bietet einen großen Anreiz und eine große Zukunft für die von der Produktion abgeleitete Klasse. Ich freue mich sehr, bei diesem Projekt eng mit unseren Freunden der FIM und DWO zusammenzuarbeiten.”

Ob die neuen Homologationsregeln einen geeigneten Rahmen für die Supersport-WM bietet, wird am BSB-Beispiel erprobt. Zu einer Regelanpassung bei der WorldSSP könnte es ab 2022 kommen.

 

Text: Dominik Lack

Foto: WorldSBK.com

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