Der erste Trainingstag in der Superbike-WM verlief für Marvin Fritz positiv. Der 28-Jährige machte auf dem Autodrom Most eine gute Figur und platzierte sich auf Anhieb in den Top 5.

Fritz ging als Wildcard-Pilot in die erste freie Trainingssitzung, die wegen des Nebels im wolkenverhangenen Himmel über Most verspätet startete. Die Strecke kannte der YART-Pilot noch von früher. Als Vorteil bezeichnete er dies aber nicht:

„Ehrlich gesagt war ich hier vorher nur zweimal. Einmal 2007 in der IDM 125, also vor langer Zeit. Dann war ich noch hier zum testen. Das war aber ein normaler Trackday mit Regen und viel Verkehr. Wir konnten also nicht viel fahren.“, so Fritz.

Eigentlich, so ließ Fritz durchblicken, sei noch ein weiterer Test in Most geplant gewesen, doch BMW und Ducati hätten ein Veto eingelegt. „Wir konnten nicht testen, obwohl wir nur ein Wildcard-Team sind und quasi nur ein Standard-Bike haben. Unser Motorrad ist 7 Kg schwerer als die offizielle Werksyamaha. Wir haben mehr als 10 PS weniger und es ist einfach ein anderes Motorrad. “

Mit dem Bike aus der EWC kam Fritz beim ersten Schlagabtausch in der Superbike-WM aber gut zurecht, auch wenn die Unterschiede signifikant sind: „Wir sind mit dem Setup gestartet, mit dem wir aufgehört hatten. Natürlich ist es mit den Pirellis anders. Wir sind die Bridgestone-Reifen gewohnt. Es war ein wenig schwierig, den Fahrstil umzustellen, aber ich habe mich schon wohlgefühlt. Mit dem SC0 sind wir bereits gute Rundenzeiten gefahren. Die Zeit kam ganz einfach“, erklärte er.

Eine 1’33.809 stand bei ihm am Ende des FP1 auf der Uhr. Das bedeutete Platz vier und auf den Zweitplatzierten Alex Lowes (Kawasaki) fehlten nur knapp zwei Zehntelsekunden. „Ich hatte ein großes Grinsen auf dem Gesicht.“, kommentierte Fritz seine Rückkehr an die Box. „Für mich war es aber merkwürdig, denn ich hatte die Rundenzeiten auf meinem Bike stehen und nur meine schnellste Runde stand dort nicht.“ Das 2D-Dashboard gehört ebenfalls zu den Details der WorldSBK, an die sich Fritz noch gewöhnen muss. Grund für die Verwirrung war jedoch in diesem Fall etwas anderes: „Der Transponder ist zu heiß geworden und kaputt gegangen. Deshalb war meine schnellste Runde nicht auf dem Dashboard und ich wusste nicht, dass ich diese Zeit gefahren bin.“

Eigentlich hatte Fritz für das FP2 einige Veränderungen vorgesehen, doch die zu testen, hatte er keine Gelgenheit, denn der Regen setzte ein und brachte die Session durcheinander. Die Bedenken bezüglich der Streckensicherheit im Regen relativierte Fritz:

„Als ich das erste Mal rausgegangen bin, hatte ich etwas Angst. Ich kenne einige Leute, die hier auf Trackdays im Regen gefahren sind und die haben gesagt, dass es rutschig ist. Das Gefühl war aber besser als gedacht. Natürlich ist es manchmal furchteinflößend, denn in zwei oder drei Kurven ist die Auslaufzone nicht ausreichend. Das hat man aber auf anderen Strecken auch, zum Beispiel in Suzuka, wo es noch schlimmer ist.“

 

Text: Dominik Lack

Foto: Dominik Lack

 

 

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