Mit einem Sieg verabschiedete sich Jonathan Rea aus seiner vorerst letzten Saison als amtierender Weltmeister. Im Regen von Indonesien lieferte sich der Kawasaki-Pilot ein packendes Duell mit Scott Redding.

Mit anderthalb Stunden Verspätung gingen die Piloten der Superbike-WM am Sonntagnachmittag auf die Strecke. Erneuter Regen hatte den Mandalika-Circuit zunächst unfahrbar gemacht. Nach langem Hin und Her entschied die Race Direction, ein 12-Runden-Sprintrennen auszutragen. Von der Pole Position aus ging Toprak Razgatlioglu (Yamaha) in Führung vor Scott Redding (Ducati) und Jonathan Rea. Dahinter lauerte bereits Rookie Axel Bassani.

Noch in Runde eins wechselten die Positionen munter, die Unsicherheiten der Piloten auf der brandneuen Strecke von Indonesien waren spürbar. Als Erster kam Jonathan Rea aus dem ersten Umlauf zurück, musste jedoch sofort die Attacken von Toprak abwehren. Vorn entwickelte sich nun ein Fünfkampf um den Sieg, bei dem auch BMW-Pilot Michael van der Mark mitmischen konnte.

Nach drei Runden wagte mit Scott Redding der dritte Pilot einen Angriff auf die Spitze. Wie trickreich die Bedingungen waren, zeigte zeitgleich der erste Sturz des Rennens von Tati Mercado. Auf einem aussichtsreichen sechsten Rang liegend warf der Argentinier seine Honda weg. Das nächste Aus gab es für Axel Bassani. Erst bekam der Italiener einen Rammstoß von Toprak, dann schubste ihn Michael van der Mark von der Strecke.

Durch den Bassani-Sturz war nicht nur der Independent-Titel entschieden – Garrett Gerloff gewann die Wertung – sondern es öffnete sich auch eine Lücke zwischen dem Duo Rea-Redding und Razgatlioglu-Van der Mark. Letztere lieferten sich ein spannendes Duell, obwohl die Rennleitung noch damit beschäftigt war, das Manöver van der Marks zu untersuchen.

Ganz vorn wechselte die Führung zur Rennmitte ein weiteres Mal. Rea ging an Redding vorbei und versuchte, sich von der Panigale V4 R abzusetzen. Drei schnellste Rennrunden halfen ihm bei diesem Vorhaben allerdings nicht, denn Scott Redding ließ sich nicht abschütteln. Währenddessen gab die Rennleitung bekannt, dass Michael van der Mark keine Strafe zu befürchten hatte.

Bei noch zwei zu fahrenden Runden war es auf einmal Scott Redding, der die schnellste Runde drehte. Der Ducati-Mann saugte sich an Reas Hinterrad und ging eingangs der letzten Runde auf der Geraden vorbei. Rea tat alles, um das Hinterrad des roten Bikes zu halten. Auf der letzten Rille bremste er sich am Kurvenscheitelpunkt vorbei und drückte Redding nach außen. Dieser ließ sich nicht beeindrucken, sondern probierte in der vorletzten Kurve einen Konter, bei dem er beinahe crashte. Redding ging weit und so gewann Jonathan Rea. Michael van der Mark vervollständigte das Podium gefolgt von Toprak und Tom Sykes. Einen späten Sturz gab es bei Michael Rinaldi, der seine letzten Chancen auf Platz vier in der WM im Kies begrub.

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Text: Dominik Lack
Foto: WorldSBK.com

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