Das erste Rennwochenende der Superbike-WM-Saison 2022 war für das BMW-Motorrad-WorldSBK-Team kein leichtes. Platz 16, 15 und ein Nuller beförderten den Neuzugang im Team Scott Redding auf die letzte Position in der WM-Tabelle. Entsprechend herrscht im Team Krisenstimmung.

„Es ist nicht schwer zu sehen, dass es alles in allem enttäuschend war“, gibt Marc Bongers, BMW Motorsport-Direktor zu. „Es gab ein Paar persönliche Highlights, zum Beispiel beim Bonovo-Team mit Loris Baz auf Platz 7 und eigentlich hat auch Illya das ganze Wochenende einen guten Job gemacht, vor allem als Rookie in der WorldSBK. Die Performance unseres Bikes bei Scott ist aber klar enttäuschend. Wir waren nicht in der Lage, um ihm dabei zu helfen, weiter nach vorn zu kommen.“

Der Tiefpunkt des Wochenendes war sicherlich das zweite Superbike-Rennen. Scott Redding, aufgrund der Verletzung Michael van der Marks derzeit einziger Vollzeit-Werkspilot, beklagte sich über Gripmangel, nicht funktionierende Bremsen und einen überhitzten Motor. Am Ende gab er frustriert auf.

Die exakte Quelle des Übels sei jedoch nicht klar, wie Marc Bongers weiter ausführte: „Wenn wir wüssten, wo das Problem liegt, würden wir einfach den Schalter umlegen. Es ist aber komplexer. Scott konnte kein Gefühl für das Bike finden. Insbesondere beim Beschleunigen aus den Kurven heraus hatte er Probleme mit dem Drive. Wir konnten ihm da keine Lösung bereitstellen.

Bei den Test, die alle ziemlich kalt waren, ist uns diese Art von Problemen nicht aufgetreten. An diesem Wochenende, wo es auch nicht heiß war, hatten wir wirklich Schwierigkeiten. Wir müssen dafür bald eine Lösung finden, denn die Situation ist für niemanden von uns akzeptabel.“

Jemand, der am Wochenende einen besseren Job machen konnte, war Illya Mykhalcyk. Der Ukrainer vertrat van der Mark und konnte mit Platz acht im ersten Lauf sogar in die Top 10 fahren. Bei BMW ist man sich der Leistung des mehrfachen IDM-Champions bewusst.

„Er hat eine sehr solide Performance hier gezeigt und ich bin sehr zufrieden damit. Ich glaube, dass er im Superpole Race ein wenig von der sofort hohen Pace des gesamten Feldes überrascht war, weil er das nicht kennt. Er ist gestürzt, aber das gehört zum Lernprozess dazu. Wenn sich nochmal eine Möglichkeit ergäbe, würde ich ihn definitiv wieder auf das Bike setzen.“

Die nächste Gelegenheit könnte sich schon bald ergeben. Ob Michael van der Mark bei seinem Heimrennen in Assen starten wird, ist derzeit noch unklar. Laut Bongers werde man dies erst in der Rennwoche entscheiden können. Illya Mykhalcyk startet eigentlich am Assen-Wochenende in der spanischen Meisterschaft, doch BMW werde alles möglich machen, so der Deutsche. 

 

Text: Dominik Lack

Foto: BMW Motorrad WorldSBK

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