Für Jonathan Rea (Kawasaki) wurde der Rennsonntag von Assen eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zunächst begann der Tag mit einem starken Sieg im Superpole-Race, dann endete die zweite Saisonstation für den Nordiren im Kiesbett.

Reas Start in den zweiten Superbike-Lauf verlief nicht nach Plan. Von der Pole aus verlor er einige Meter und ging in der ersten Kurve etwas weit. Nach der ersten Runde fand er sich auf der fünften Position hinter Iker Lecuona (Honda) wieder.

Anschließend arbeitete sich Rea vor auf die zweite Position. Vor sich hatte er nur noch Toprak Razgatlioglu (Yamaha). „Ich denke, dass Topraks Pace nicht so schnell war. Er hat versucht, das Tempo etwas zu drosseln. Als Alvaro vorn war, dachte ich, er würde alles etwas auseinander ziehen, also wollte ich zur Stelle sein“, fasste Rea zusammen. Eingangs der sechsten Runde war das Rennen für den sechsfachen Weltmeister und Toprak jedoch jäh vorbei:

„Ich bin neben Toprak auf der Z„ielgeraden gefahren. Er hat 50 Meter später gebremst als sonst und das Bike auf dem Curb gestoppt, bevor er weit gegangen ist2, schilderte Rea. 

Als Toprak seinen weiten Bogen korrigierte, kollidierten die beiden. „Er muss gewusst haben, dass ich hinter ihm war, denn ich habe ihn eingangs Turn 1 fast überholt. Trotzdem ist er einfach wieder zurück auf die Strecke gekommen. Ich war auf der Ideallinie in einem normalen Rennspeed“, so Rea, der genau wie Toprak mit einem Nuller aus dem zweiten Lauf hervorging. 

„Es ist frustrierend, dass wir Punkte weggeworfen haben, denn ich denke, dass ich heute um 25 hätte fahren können“, erklärte Rea weiter. „In so einer Situation in Assen macht normalerweise derjenige auf der Außenspur Platz, weil jemand kommen könnte, so wie ich es in Turn 1 in der ersten Runde mit Lecuona gemacht habe. Man kann nicht plötzlich irgendwelche Bewegungen Richtung die Ideallinie machen.“

Für Jonathan Rea war es bis dato ein erfolgreiches Wochenende: Den ersten Lauf konnte er gewinnen und war auch am Sonntagmorgen im Superpole-Rennen siegreich. „Wir müssen damit zufrieden sein, weil es ein großartiger Morgen war, auch wenn er natürlich nicht so gut weitergegangen ist. Wir können viel Vertrauen mitnehmen und das Paket hat gut funktioniert. Mit dem Bike habe ich mich wohlgefühlt. Zum Glück ist keiner von uns verletzt, denn es war eine ziemliche Berührung und quasi ein Highspeed-Crash“, zog er Bilanz.

„Das war schade, denn es hat unser Wochenende wirklich versaut. Mein Team hat mir ein unglaubliches Bike gegeben. Ich hatte eine gute Pace und gerade erst meine Position im Rennen gefunden, nachdem ich einen grausigen Start hatte.“

 

Text: Dominik Lack

Foto: Dominik Lack

 

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