Peter Hickman fügte seinen TT-Trophäen eine weitere hinzu. Nach dem Superbike-Rennen am letzten Samstag gewann der 35-Jährige nun auch das Superstock-Rennen. Der Held der letzten Runde war allerdings Conor Cummins, der einen gewaltigen Schlusssprint hinlegte.

Die Bedingungen am Snaefall Mountain Course waren nicht ganz ideal, als um 18:30 Ortszeit die Superstocks auf die Strecke gingen. Die Sonne war verschwunden und Wolken gewichen. Nichtsdestotrotz startete das vierte Rennen der TT 2022 pünktlich. Dean Harrison schob sich im ersten Sektor des Rennens in Führung, doch Honda-Mann Davey Todd war bei Glen Helen schneller und schließlich lag Peter Hickman mit vier Zehntelsekunden vorn. Schon bei Ballaugh Bridge konnte Dean Harrison den vor ihm gestarteten John McGuinness überholen. An der Spitze blieb aber Hickman, der seine Überlegenheit aus der Qualifying-Woche umsetzen konnte. 3,663 Sekunden betrug sein Vorsprung auf Todd, weitere 1,7 Sekunden dahinter lag Harrison. David Datzer (BMW) lag bei Glen Helen auf Platz 21 der Zeitenliste.

Wie schon im Supersport-Rennen am Mittag war Conor Cummins (Honda) auf der Jagd nach dem Podium. Schon in Runde eins kam er immer näher an Todd heran. Für Lukas Maurer war das Superstock-Rennen derweil früh vorbei. Der Schweizer rollte am Fuße von Bray Hill aus. Als nach der ersten Runde die Boxenstopps absolviert wurden, änderten sich die Verhältnisse im Podiumskampf. Dean Harrison verlor durch das Nachtanken einige Sekunden. Davey Todd rückte vor auf Platz zwei, Conor Cummins auf drei. Nur 0,099 Sekunden dahinter folgte Lee Johnston. Die Pace der Top 4 war beachtlich: 132,217mph fuhr Peter Hickman, Lee Johnston als Vierter fuhr mit durchschnittlich 130,201mph um den Mountain Course.

Starker Hickman, viele Ausfälle

Weitere frühe Ausfälle gab es für David Jackson und Glenn Irwin zu vermelden. Letzterer beschrieb die Instabilität seiner Honda als Grund für seine Aufgabe. Timothy Monot kam derweil noch auf der ersten Runde zu Sturz, blieb aber unverletzt. Auch Gary Johnson sah die Zielflagge wegen eines Defekts nicht.

Peter Hickman schaffte es, seinen Vorsprung unangetastet zu lassen. 10,7 Sekunden betrug er bei Ballaugh auf der zweiten Runde. Dean Harrison arbeitete unterdessen an seinem Comeback. Der Kawasaki-Pilot holte einige Sekunden auf und fand sich auf einmal auf Platz drei wieder, 0,7 Sekunden vor Cummins. Dieser allerdings wollte sich nicht geschlagen geben und konterte bei Zeitenmesspunkt Bungalow. Datzer musste sich auf der Zeitenliste währenddessen den Suzuki-Piloten Mike Browne vom Hals halten.

Lee Johnston wurde ebenfalls vom Fehlerteufel heimgesucht und fiel auf Platz fünf liegend aus.

Conor Cummins auf dem Vormarsch

Während an der Spitze Peter Hickman in seiner eigenen Liga unterwegs war, wurde es dahinter noch einmal spannend. Conor Cummins hatte es im Laufe der dritten Runde geschafft, einige Sekunden gutzumachen und lag bei Glen Helen nur noch 0,89 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Davey Todd. Bei Ballaugh Bridge war der Lokalmatador vorbei. Cummins konnte sein hohes Tempo durchziehen und brachte 2,68 Sekunden zwischen sich und Todd.

Anschließend feilte Cummins sogar noch einige Sekunden von Hickmans Führendenvorsprung ab. Unter 11 Sekunden kam er dabei allerdings nicht. Dean Harrison war wie schon bei den vorigen Rennen der erste Pilot, der die Zielflagge sah, doch als nächstes kam ein Trio über den Zielstrich, das schneller war als der Kawasaki-Mann. Peter Hickman gewann mit 12,7 Sekunden vor Conor Cummins, der mit seiner Schlussrunde von 133,116mph sein 11. TT-Podium holte. Dritter wurde Davey Todd bescherte dem Milenco by Padgett’s Motorcycles den zweiten Podiumsplatz.

Vierter wurde Dean Harrison vor Michael Dunlop und Jamie Coward. David Datzer beendete das Rennen auf Position 20, Julian Trummer kam als 22. an. Einen späten Ausfall gab es bei Brandon Cretu (Honda), der bei Crosby ausrollte.

 

Text: Dominik Lack

Foto: Dave Kneen/Pacemaker Press

 

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