Ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir Toprak Razgatlioglu in der MotoGP sehen? In dieser Woche durfte der Superbike-Weltmeister von 2021 zum zweiten Mal die Yamaha YZF-M1 testen.

WorldSBK: Toprak nach Test – Ist die MotoGP möglich?

Die Superbike-WM ist beinahe aus der Frühlingspause zurück. In der nächsten Woche geht es zur dritten Saisonstation auf dem TT_Circuit in Assen. Ein anderes Thema beschäftigt allerdings das WorldSBK-Paddock schon in dieser Woche. Hat Toprak Razgatlioglu eine Zukunft in der MotoGP? Grund zu dieser Frage gab der zweite MotoGP-Test des Yamaha-Manns kurz nach Ostern.

In Jerez de la Frontera legte Razgatlioglu in zwei Tagen 116 Runden zurück und fuhr eine Rundenzeit von 1’38.860, nur sieben Zehntel entfernt vom offiziellen Yamaha MotoGP™ Testfahrer Cal Crutchlow. Weeniger als zwei Sekunden fehlten dem Türken auf die Bestzeit von KTMs Testpilot Dani Pedrosa. Bereits 2022 testete Razgatlioglu im MotorLand Aragon, damals jedoch wurde der Test von Regen beeinträchtigt. Vor dem Test in dieser Woche beschrieb Yamaha-Sportdirektor Lin Jarvis Razgatlioglu als „außerordentlich talentiert“ und äußerte seine „Neugier“ über Topraks Potenzial in der MotoGP.

Bezüglich der Zukunft des türkischen Stars bestätigte Jarvis, das Interesse Topraks: „Toprak ist derzeit in der WorldSBK, aber er hat Interesse geäußert. Jeder Fahrer hat letztendlich Interesse daran zu sehen, wie er sich in der MotoGP schlägt. Ich denke, es war für ihn wichtig, die Anforderungen der MotoGP™ besser zu verstehen und für uns, seine Geschwindigkeit zu sehen. Wir können nach zwei Testtagen nicht viel sagen, es ist einfach sehr unterschiedlich. Ich denke, das Fazit, dass er und auch wir ziehen ist, dass es etwas sehr anderes ist, eine R1 auf Pirellis zu fahren im Vergleich zu einer MotoGP-M1 auf Michelins. Man braucht mehr Zeit, um sich anzupassen. Es war interessant, ein guter Test und eine gute Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen.“

Er müsste er seinen Fahrstil erheblich anpassen. (Lin Jarvis)

Neben Lin Jarvis war auch Massimo Meregalli ins Jerez vor Ort, da neben Toprak auch Testfahrer Cal Crutchlow einiges an Material auf die Strecke zu bringen hatte. Entsprechend viel Zeit verbrachten die beiden Top-Piloten miteinander.

„Wenn man Toprak auf einem Superbike zuschaut, kann er auf dem Bike Wunder vollbringen und hat vor allem mit dem Vorderrad ein unglaublich gutes Gefühl. Das haben wir an seinen Stoppies und seiner unglaublichen Kurveneinfahrt gesehen! Das war beim M1 nicht so einfach zu erreichen, da das Bike viel steifer ist als das Superbike, was logisch ist, da es auf einem Serienbike basiert. Ich denke, damit er die Geschwindigkeit auf einem MotoGP-Bike erreichen kann, müsste er seinen Fahrstil erheblich anpassen. Das ist mein Takeaway aus diesen paar Tagen.“, fasste Lin Jarvis zusammen.

 

Text: Dominik Lack

Foto: WorldSBK.com

 

 

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