Toprak Razgatlioglu fuhr beim ersten Lauf von Estoril einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg ein. Der Yamaha-Pilot dominierte das Rennen und gab den Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Der WM-Titel wurde derweil frühzeitig entschieden.

Den besten Start hatte Toprak Razgatlioglu. Der Türke kam von der Piole am besten weg. Dahinter reihten sich Michael Rinaldi und Garrett Gerloff ein. Jonathan Rea fand sich nach dem Start auf Position acht wieder. Scott Redding machte in Runde eins einige Positionen gut und lag auf Platz 15. Rea versuchte schon früh, so viele Positionen wie möglich aufzuholen und schob sich binnen weniger Sektoren vor auf fünf.

Vorn unternahm Toprak einen Ausreißversuch. Der Yamaha-Pilot wurde aber von Gerloff verfolgt. Mit einigen schnellsten Rennrunden schafte es Toprak, dem Druck Stand zu halten. Der Vorsprung des Führenden betrug 1.7 Sekunden. Scott Redding kämpfte unterdessen gegen Jonas Folger um Platz 13. und hatte bald Tom Sykes vor sich. Redding kämpfte mit dem Rücken zur Wand, denn Jonathan Rea schnappte sich einen Gegner nach dem anderen und war schnell auf Podiumskurs. Nach sechs Runden konnte der Weltmeister bereits den Motor von Garrett Gerloffs Yamaha R1 vor sich hören.

Reddings Titeltraum platzt

Bei noch 15 Runden auf der Uhr war die Weltmeisterschaft 2020 plötzlich entschieden. Scott Reddings Ducati quittierte ihren Dienst und der Rookie stellte sein Arbeitsgerät enttäuscht ab. Rea hatte damit den Titel sicher, auch wenn er im Rennen unter Druck von Michael van der Mark geriet. Für van der Mark ging es noch um den dritten WM-Rang, den er Chaz Davies noch abluchsen wollte. Der Holländer attackierte Rea, kam aber in Kurve 7 über das Limit und rutschte über das Vorderrad aus.

Für Chaz Davies bedeutete dies gute Aussichten auf Bronze in der Weltmeisterschaft. Der Waliser wollte dies mit einem guten Rennergebnis untermauern und schob sich auf Platz drei, nachdem Rea an Gerloff vorbeigegangen war. Auch Rea konnte sich Davies dank seiner Ducati-Power bald schnappen und bei noch zehn zu fahrenden Runden sah es für ihn nach einem soliden Podium aus. Gerloff und Rea lieferten sich anschließend einen unterhaltsamen Kampf um Rang drei.

Jonas Folgers Rennen war derweil ein relativ einsames. Der Bayer lag auf Platz 13 und hatte einen 5-Sekunden-Vorsprung auf Eugene Laverty. Nach vorn fehlten dem IDM-Champion auf Federico Caricasulo etwa eine halbe Sekunde. Dann jedoch rutschte dieser aus und Folger erbte Platz zwölf.

An der Spitze waren die Positionen in den letzten sechs Runden bezogen. Toprak Razgatlioglu gewann überlegen vor Chaz Davies und Garrett Gerloff. Jonathan Rea musste einsehen, dass er zum Rennende nicht die Spitzenpace gehen konnte und fuhr als Vierter seinen sechsten Superbike-WM-Titel ein. Um Platz fünf setzte sich Leon Haslam gegen Alex Lowes durch. Alvaro Bautista warf kurz vor Ende ein Top 6-Ergebnis mit einem Sturz weg. Jonas Folger überquerte den Zielstrich bei seinem vierten Rennen als Superbike-Wildcard auf Position elf.

 

Text: Dominik Lack

Foto: WorldSBK.com

 

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